Unsere Erfahrung
Die Ausgangslage
Die Akademie hat neben ihrem Inhouse-Geschäft jahrelang vor allem einjährige Soft Skills-Weiterbildungsreihen verkauft: Eine Trainer- und eine interkulturelle Trainerausbildung und Weiterbildungen zum Systemischen Coaching und zur Prozessgestaltung in Organisationen. 2015 wurde offensichtlich, dass diese Säule der Geschäftsstrategie zunehmend an Boden verlor. Die Akademie drohte damit in einem Massenmarkt unterzugehen.
Das Spiel gezielt verändern: Wie wir in der wissenschaftlichen Weiterbildung Neues versuchen
Um die Wende zu schaffen, hat das neue Akademie-Team auf drei Ebenen auf diese Entwicklung reagiert: Wir haben die eigenen Stärken analysiert, mit dem Ziel, diese neu ausspielen zu können. Wir haben gemäß dem Trend zu kompakten Weiterbildungsformaten die bestehenden Weiterbildungsreihen modularisiert, damit wir die Workshops der Reihen zusätzlich einzeln verkaufen können. Und wir haben begonnen, neue Angebote zu entwickeln.
Dabei war die Herausforderung, dass die genauen Anforderungen an unsere Neuausrichtung weitestgehend unbekannt waren. Es war also nicht möglich, die Neuausrichtung klassisch zu planen, dann die einzelnen Elemente zu entwickeln und abschließend die Lösung zu implementieren. Vielmehr mussten wir Chancen, Potentiale und Sackgassen frühzeitig erfahren und erforschen.
Dazu haben wir ein agiles Vorgehen gewählt, das auf eine Experimentierkultur und breite Kollaboration setzt. Das beinhaltet, dass wir unsere Ziele flexibel halten. So sehen wir Zufälle als Chancen und testen Ideen so früh wie möglich am Markt, um ggf. schnell Anpassungen vornehmen zu können. Statt gerader Wege gehen wir daher oft Zig-Zag-Pfade. Zudem planen und entwickeln wir Weiterbildungen in Teams, die die Perspektiven von (potentiellen) Teilnehmenden und Expert*innen aus Wirtschaft, Training und Hochschule abbilden, und nutzen dafür menschenzentrierte Innovationsansätze wie etwa Design Thinking.
Das Ergebnis: Ein neues Geschäftsmodell mit Hebeln für weitere Innovationen
Auf den ersten Blick zeigt sich unsere Neuausrichtung an neuen Angeboten. Ein Beispiel ist unser neuer Workshop zum Design Thinking – in dem wir vermitteln, womit wir uns auch bei der eigenen Angebotsentwicklung befassen.
Entscheidend ist jedoch, dass Schritt für Schritt ein neues Geschäftsmodell Gestalt angenommen hat. Es ist ein Baukastensystem mit den von der OECD ausgerufenen Future Skills. Das Besondere ist, dass die Elemente offen und flexibel zu individuellen Lernreisen kombinierbar sind. Die Lernenden können zwischen vier Weiterbildungsreihen – Neuinterpretationen der Trainer-, Coaching- und Prozessbegleiter-Reihen sowie einer neu entwickelten Reihe zum hybriden Projektmanagement –, rund 20 2-tägigen Workshops und einer Hand voll Kompaktworkshops wählen. Die Modularisierung ermöglicht es den Lernenden bei der Trainer- und Prozessgestalter-Reihe zudem zwischen unterschiedlichen Profilen zu wählen. Dazu belegen sie im Wahlmodul dieser Reihen Workshops z.B. zu Innovation, Agilität, Interkulturalität oder Gesundheit. Wer einen Workshop bucht und dann später entscheidet, sich umfassender weiterzubilden und eine Reihe zu absolvieren, kann den Workshop für das Wahlmodul der Reihe angerechnet bekommen. Gleichzeitig bieten die Workshops den Reihenabsolvent*innen die Möglichkeit, unaufwendig weitere zertifizierte Profile abzuschließen oder sich mit Follow-Ups weiter zu spezialisieren – ganz wie es für das individuelle Kompetenzprofil und die eigene Arbeits- und Lebenssituation passt.
Diese Geschäftsmodellinnovation hat zu signifikanten Umsatz- und Gewinnsteigerungen geführt. Denn sie ist eine Innovation mit einzigartigen Differenzierungsmöglichkeiten im Massenmarkt der Soft Skills-Weiterbildungen: Mit unserem neu orchestrierten Zusammenspiel vorhandener und neuer Angebotselemente werden im Rahmen einer einfachen Angebotsstruktur individuelle Lernwege beim Erwerb von Zukunftskompetenzen für eine komplexe Arbeitswelt ermöglicht. Zudem bietet das neue Geschäftsmodell Anknüpfungspunkte für weitere Angebotsinnovationen, beispielsweise den geplanten Einstieg in ein passgenaues ergänzendes Online-Lernen…
Unser Angebot
Weiterbildung bietet große Chancen: Sie kann den aufgrund von Digitalisierung und Beschleunigung wachsenden Ansprüchen an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Beruf Rechnung tragen. Und sie ermöglicht die dafür erforderliche Ausdifferenzierung von Lern- und Entwicklungswegen.
Mit unserem Angebot unterstützen wir Sie dabei, diese Chancen für die wissenschaftliche Weiterbildung zu nutzen – indem Sie schon bei der Entwicklung konsequent die Bedarfe der Nutzer*innen berücksichtigen. Je nach Ihren Wünschen schließen unsere Schulungen und Prozessbegleitungen den gesamten Entwicklungsprozess von wissenschaftlichen Weiterbildungen ein:
- qualitative Bedarfsanalysen,
- Business Model Design,
- Angebotskonzeption,
- Markteinführung und
- Angebotsoptimierung.
Ein agiles und kollaboratives Vorgehen ermöglicht es, die Entwicklung Ihrer Angebote von Beginn an ganz auf die Bedürfnisse und Motivationen der individuellen und institutionellen Adressaten auszurichten. Bei unseren Coaching- und Betreuungsangeboten setzen wir dabei folgende Schwerpunkte:
Iteratives Vorgehen. Mit einer schrittweisen, experimentell-ausprobierenden Entwicklung können Sie flexibel Anpassungen an sich verändernde Anforderungen vornehmen und vermeiden, zu lange Energien auf nicht marktgerechte Ideen zu verwenden.
Perspektivenvielfalt. Indem wir die Angebotsinnovation mit Ihnen als co-kreativen Prozess eines heterogen zusammengesetzten Entwicklungsteams aus Wissenschaft, Wirtschaft und (potentiellen) Nutzer*innen gestalten, kann wirklich Neues entstehen. Und Sie identifizieren Unbedachtes.
Moderation und Visualisierung. Mit der Strukturierung und Veranschaulichung von Prozessen und Ergebnissen reduzieren wir Komplexität und ermöglichen Ihnen eine klare Sicht auf Herausforderungen und Lösungen.
Beschleunigtes Lernen. Indem wir mit Ihnen frühzeitig erste Angebotsiterationen am Markt testen – so genannte MVPs (Minimum Viable Products) -, können Sie die Marktchancen mit geringem Aufwand überprüfen und das Angebot an den Bedarfen der tatsächlichen Nutzer*innen ausrichten.
Ein Innovationsansatz – gerade auch für die Angebotsentwicklung im Bildungsbereich
Design Thinking hat sich bei der Entwicklung von Produkt- und Dienstleistungsinnovationen in Wirtschaftsunternehmen bewährt. Außerdem haben Universitäten, wie zum Beispiel das Massachusetts Institute of Technology, die Stanford University, die Universität Potsdam und die Universität St. Gallen, Design Thinking zu einem integralen Bestandteil ihrer Managementausbildung und Forschung gemacht.
Ziel dieses Innovationsanasatzes ist es, Lösungen zu finden, die tatsächlich Antworten auf Fragen und Problemlagen der Nutzer*innen geben. Damit ist der Ansatz in hohem Maße anschlussfähig an ein Bildungsverständnis, in dessen Mittelpunkt das lernendende Subjekt steht.
Wir konzipieren und moderieren für Sie Design Thinking-Workshops, in denen wir mit Ihnen das Wissen aller Anspruchsgruppen bündeln – in einer strukturierten Vorgehensweise und einer neugierigen, auf die Nutzer*innen fokussierten Grundhaltung. Konkret erarbeiten wir gemeinsam intuitives und exemplarisches Wissen über potentielle Zielgruppen und deren Bedürfnisse und kreieren auf diese Zielgruppen zugeschnittene Angebotsprototypen. So werden blinde Flecken vermieden und Lösungsideen werden anschaulich auf den Punkt gebracht.
Die Klassiker bei der Bedarfserschließung
Diese direkten empirischen Verfahren haben den Vorteil, dass Sie damit gezielt problem- und entscheidungsrelevante Informationen und Daten bei den konkret im Feld tätigen Personen erfassen können, z.B. von Arbeitgebern, Berufs- und Fachverbänden, Expert*innen aus dem Feld oder der antizipierten Zielgruppe.
Mit unserer Expertise für qualitative Sozial- und Marktforschung können wir Sie bei der Planung von Fragen und Beobachtungskategorien, bei der Umsetzung der eingesetzten Methoden und bei der Auswertung der Daten unterstützen oder auch all dies für Sie übernehmen.
Das Geschäftsmodell auf ein Blatt Papier bringen? Mit dem Business Model Canvas geht das – und bringt Fokus, Flexibilität, Transparenz und Nachvollziehbarkeit
Das Business Model Canvas ist ein renommiertes Konzept zur Beschreibung von Geschäftsmodellen, das hilft alle wesentlichen Elemente eines erfolgreichen Geschäftsmodells in ein strukturiertes System zu bringen.
Wir konzipieren und moderieren für Sie Co-Creation-Workshops, in denen Sie ausgehend von einer Gestaltungsaufgabe und entlang der Struktur des Canvas brainstormen und diskutieren. Um die zuvor identifizierten Bedarfe Ihrer Zielgruppe in konkrete Ausgestaltungsmerkmale des Angebots zu übersetzen und so Aufgaben, Anforderungen, Beziehungen, Steakholder, Ressourcen und Lösungen zusammenzutragen und zu überblicken. Dabei geht es vor allem um eine Konzentration auf’s Wesentliche: darauf, was das Geschäft wirklich antreibt und wo Sie Ihr Geschäftsmodell ggf. noch schärfen können.
Sie können die Zukunft nicht vorhersagen? Und Ihnen fehlt vielleicht auch die eine brilliante Idee? Mit Effectuation können Sie Ihre Angebotsentwicklung trotzdem gezielt positiv beeinflussen!
Effectuation ist ein Ansatz aus der Entrepreneur-Forschung. Er basiert auf Untersuchungen, wie erfolgreiche Unternehmen in ungewissen Situationen handeln und enthält im Kern branchenunabhängige Prinzipien für das handlungsorientierte Gestalten einer unsicheren Zukunft.
In unserer Prozessbegleitung orientieren wir uns am Effectuation-Ansatz. Das bedeutet: Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Blick auf verfügbare Mittel und verhandelbare Ziele zu richten und Ihre Entscheidungen abhängig von diesen Ressourcen zu treffen. Wir unterstützen Sie dabei, den Aufbau innovativer Bildungskooperationen voranzutreiben. Und last but not least: Statt den Fokus auf die Minimierung von Risiken und Zufällen zu legen, konzentrieren wir uns darauf, wie Sie Zufälle und Unvorhersehbares als Informationsquellen nutzen können, um Ihre Angebotsideen anzupassen und weiterzuentwickeln – wie Sie also Amerika und nicht Indien entdecken.
Ihr Benefit
Denn mit einer agil-kollaborativen Angebotsentwicklung erreichen Sie das Wesentliche:
Zielgruppenorientierung: Ihre Angebote sind bezüglich Ziel, Aufbau, Methoden und Lernkultur für die individuellen und institutionellen Adressaten maßgescheidert.
Wirkungsorientierung: Ihre Angebote sind auf Veränderungen im Wissen und Verhalten der Teilnehmenden angelegt, die zu Handlungserfolg im beruflichen und gesellschaftlichen Kontext führen.
Flexibilität: Ihre Angebote erlauben eine stetige Anpassung an sich wandelnde Bedarfe der Teilnehmenden und der Bedingungskontexte.
Relevanz und Anschluss: Ihre Angebote spiegeln den aktuellen Stand und Diskurs der relevanten Gruppen in den Unternehmen und Organisationen, der Wissenschaft und ggf. der Fachorganisationen und Verbände wieder.
Zielgruppen
- Geschäftsführer*innen von Instituten oder Akademien für wissenschaftliche Weiterbildung,
- Professor*innen und Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung entwickeln,
- Koordinator*innen von wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten und
- Lehrende und Trainer*innen.
- Studiengangsverantwortliche anwendungsorientierter grundständiger Studiengänge an Pädagogischen Hochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und
- Professor*innen und Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen an Pädagogischen Hochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die mit der Akkreditierung und Reakkreditierung anwendungsorientierter grundständiger Studiengänge befasst sind.
Das könnte Sie auch interessieren: